Gruppentherapie


Diese Gruppe, mit einer maximalen Teilnehmerzahl von neun Personen, sollten möglichst paritätisch besetzt sein und findet einmal pro Woche am Abend über 100 Minuten statt.

Wie bei der Beantragung einzeltherapeutischer Sitzungen, erfolgt zunächst ein Kennenlernen und eine Diagnosestellung im Rahmen von bis zu vier probatorischen Sitzungen. Dabei wird gemeinsam die Eignung für die Gruppentherapie, die sich vor allem aus der Erwartung des Patienten und dem Störungsbild zusammensetzt, besprochen.

Die tiefenpsychologische Gruppentherapie kann dann als Kassenleistung abgerechnet werden. In der Regel werden dafür 60 gruppentherapeutische Sitzungen beantragt.

Dabei ist eine Gruppentherapie nach wissenschaftlichem Stand (Fuhrmann u. Burlingame; Tschuschke) in den meisten Fällen gleich wirksam wie eine Einzeltherapie. Besondere Wirkfaktoren werden in der Gruppentherapie durch die Möglichkeit gegeben in einer realen sozialen  Situation
- Vertrauen zu erleben
- Rückmeldungen über die eigene Wirksamkeit in der Gruppe zu bekommen
- zu erkennen, dass große Teile des Leidens von den Meisten verstanden und oft sogar geteilt werden
- das Erlebnis der Gruppenzusammengehörigkeit
- die Möglichkeit einzelne familiäre Beziehungsmuster zu verändern
- das Erlebnis der Selbstöffnung in der Gruppe
 
Besonders für eine Gruppentherapie geeignet erscheinen demnach auch primär soziale Problemlagen, wie:
- leichte soziale Phobien
- sozialer Rückzug (Schüchternheit und Gehemmtheit)
- Nähe - Distanz - Problematiken
- leichtere Selbstwertproblematiken
- Probleme mit Eifersucht und Mißtrauen in Beziehungen
- Unangemessenes Konkurrenzverhalten
- übertriebene Aggressivität
- Angst, sich durchzusetzen

Nicht geeignet für eine Gruppentherapie sind Menschen, bei denen
- eine hirnorganische Störung vorliegt
- die  eine schwere paranoide Störungen oder
- hypochondrische Störungen entwickelt haben
- akut Drogen- oder Alkoholsüchtig sind oder
- akut psychotischen Zuständen ausgesetzt sind,

sowie Menschen, die grundsätzlich sehr große Vorbehalte gegen eine Öffnung in einer Gruppe oder große Angst vor einer "emotionalen Ansteckung" haben.


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